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AUSGABE Nr.1 DEZEMBER 2006

UAE Desert Challange
Eine Wüstenralley unter extremen Bedingungen:

Wer sich in der Welt des Motorsports auskennt oder sich einfach für fahrerische Höchstleistungen begeistert, für den ist das UAE Desert Challenge schon lange ein Begriff. Seit 14 Jahren sind die Emirate Austragungsort der kleinen „Paris-Dakar“. Durch prominente Fahrer und namhafte Sponsoren nimmt die Wüstenrallye von Jahr zu Jahr an Bedeutung zu. So verliehen schon die Deutsche Jutta Kleinschmidt und der Franzose Stéphan Peterhansel dem Desert Challenge internationales Flair.

Das Wort Wüstenrallye verbinden die meisten Leser mit dem Traditionsrennen Paris – Dakar. Hohe Sanddünen und unmenschliche Temperaturen sind schon seit Ende der 70er Jahre ein Garant für das moderne Abenteuer. Hochmotorisierte Fahrzeuge, gepaart mit dem Geruch von Motorenöl und Benzin lassen nicht nur die Herzen der männlichen Fangemeinde höher schlagen.

Für die meisten Rennställe wird das UAE Desert Challenge in Hinblick auf die Rallye Paris-Dakar immer interessanter. Viele sehen den Wettkampf als wichtige Generalprobe an. Obwohl die emiratische Rallye kürzer ist, sind die Prüfungen dennoch nicht zu unterschätzen. Hohe Temperaturen, feiner Sand und mächtige Dünen lassen selbst erfahrene Rallyefahrer ins Schwitzen kommen. Deshalb wird ein gekonnter Start in den Emiraten als positives Zeichen für das große Traditionsrennen von Europa nach Afrika gedeutet. Kinderkrankheiten neuer Autos oder Fahrunsicherheiten junger Sportler können noch bis zum Start der Langstreckenrallye verbessert werden.

Auch in diesem Jahr fiel in Abu Dhabi der Startschuss der populären Wüstenrallye. Vor der Kulisse des Luxushotels Emirates Palace nahmen die Teilnehmer ihre Strecke in südliche Richtung auf. An diesem Wettkampf wurden Autos, Trucks, Motorräder und Quads zugelassen. Die erste Etappe begann in den Außenbezirken Abu Dhabis und führte durch die Wüste in Richtung Moreeb-Hügel. Das Ziel vor Augen verschwanden die Teilnehmer in einer riesigen Staubwolke am Horizont. Die folgenden Tage mussten die Profis 2443 km unwegsamen Wüstensand befahren und gekonnt ihre Prüfungen absolvieren. Bekannt für ihren enormen Schwierigkeitsgrad ist die Rub Al Khali-Wüste. Wer hier punkten will, der muss die bis zu 300 Meter hohen Dünen akkurat befahren.

Die insgesamt über 1.000 Teilnehmer campierten in der Nähe der Liwa Oase am Fuße des Moreeb-Hügels. Von dort aus mussten sich die Rennfahrer täglich ihren Aufgaben stellen. Am letzten Austragungstag führte die Etappe nach Dubai. Beendet wurde die Rallye erfolgreich im Dubai Marine Club am führen Abend des 10. Novembers. Der ehemalige Weltmeister im Abfahrtski Luc Alphand fuhr sicher zu seinem ersten Sieg beim UAE Desert Challenge, während der Spanier Marc Coma sich den Motorradtitel holte. „Es ist ein tolles Gefühl hier zu gewinnen“ sagte Alphand, als Mitsubishi zudem noch den Mannschaftstitel im FIA Cross Country Rally World Cup einfuhr. „Wir hatten ein fantastisches Rennen, blieben niemals stecken und hatten keine Platten. Mein Copilot ist wirklich gut, recht ruhig und damit das totale Gegenstück zu mir. Wenn du als Rennfahrer noch nie am Desert Challenge teilgenommen hast, musst du unbedingt kommen. Die Emirate sind ein schönes Fleckchen Erde und die Rallye ist außerdem gut organisiert.“ Ein voller Erfolg für Fahrer, Veranstalter und Zuschauer lässt die Fans des Motorsports schon erwartungsvoll auf das nächste Jahr blicken.