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AUSGABE Nr.2 Januar-Februar 2007

Die täglichen Weltwunder von Dubai
Künstliche Inseln, himmlische Türme und neue Altstädte prägen Dubais Gesicht

Dem Ehrgeiz und den Visionen von Dubais Herrscher, Seiner Hoheit Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, ist es zu verdanken, dass man in dem modernen Wüstenemirat aus dem Staunen nicht heraus kommt. Fast täglich werden gewaltige Großprojekte initiiert, die Dubai als Wirtschafts- und Tourismusstandort in der ganzen Welt bekannt machen sollen.

Als das Sieben-Sterne-Hotel „Burj Al Arab“ im Jahre 1999 feierlich eröffnet wurde, begann der marketingtechnische Siegeszug des Emirats Dubai. Mittlerweile muss man das moderne Aushängeschild des visionären Wüstenstaats hinter all den benachbarten Türmen und Großprojekten suchen, denn rings um das berühmteste Hotel der Welt entstehen neue Stadtteile zu Land und zu Wasser.
Als 8. Weltwunder vermarktet Dubai die zwei künstlich geschaffenen Inseln „The Palm Jumeirah“ und „The Palm Jebel Ali“, die mit einem Durchmesser von jeweils fünf Kilometern in Palmenform aufgeschüttet wurden. Da sich Palmeninseln großer Beliebtheit erfreuen, wurde kurz danach der Bau von „Palm Deira“ im Osten des Emirats beschlossen. Gleichzeitig befindet sich eine weitere künstliche Inselwelt im Bau, die den bescheidenen Namen „The World“ trägt. Auf den 200 Inseln in Form der fünf Kontinente soll die weltweit exklusivste Ferienanlage entstehen, wobei jede einzelne Insel nach einem anderen Land gestaltet wird. Auch Michael Schumacher ist stolzer Besitzer einer der künstlichen Weltinseln, die ihm großzügigerweise von Dubais Herrscher nach Beendigung seiner Rennfahrerkarriere überlassen wurde.
„Dubai Waterfront“ ist ein weiteres Megaprojekt zu Wasser, das zu Beginn eines 75 Kilometer langen Kanals rund um den aufstrebenden Standort Jebel Ali aufgebaut wird. 750000 Menschen sollen einmal in der neuen Wasser-Metropole mit zehn Stadtteilen auf 440 Quadratkilometern vor der Küste Dubais leben. In Jebel Ali, wo vor 20 Jahren die erste Freihandelszone in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet wurde, baut man heute den weltweit größten Flughafen „World Central“, der sich in der Nähe des weltgrößten von Hand geschaffenen Seehafens befindet und von der künstlichen Wasserstraße „Arabian Canal“ umringt wird.
Dass man in Dubai auch den höchsten Turm der Welt baut, versteht sich von selbst. „Bur Dubai“ wächst mit einer Geschwindigkeit von zwei Etagen pro Woche in den Himmel und wird bald über die neue Altstadt „Old Town Dubai“ hinausragen.
Selbst Disney World ist für Dubai nicht groß genug und so wird kurzerhand der gigantische Freizeitpark „Dubailand“ in die Wüste zementiert. Die riesige Vergnügungsanlage wird doppelt so groß wie das amerikanische Vorbild sein und mit der „Mall of Arabia“ das weltweit größte Einkaufszentrum beherbergen. Und weil die Sehnsucht nach Schnee und Wintersportvergnügen in der Wüste so unheimlich groß war, wurde in der „Mall of the Emirates“ im Jahre 2005 die größte künstliche Skianlage mit 6,000 Tonnen Kunstschnee in einer übergroßen Halle eröffnet. Gott sei Dank.

Innerhalb der letzten fünf Jahre hat eine Handvoll einflussreicher Baufirmen und Projektentwickler das Bild der Stadt verändert. Oft entstehen die zahlreichen Großprojekte unter der persönlichen Lenkung des visionären Herrschers Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum. Die Dubai Holding mit der Jumeirah-Gruppe,  Firmen wie Emaar, Nakheel und Al Habtoor setzen ein revolutionäres Mega-Projekt nach dem anderen in den Wüstensand. All diese Projekte sollen den wirtschaftlichen Fortschritt vorantreiben und den Wohlstand des Emirats absichern. Dubai ist es mittels erfolgreicher Diversifizierungsstrategien gelungen, neue ölunabhängige Einnahmequellen zu erschließen und die gesamte Welt zu verblüffen. Die ökologischen Folgen der Gigantomanie bleiben dabei abzuwarten.