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AUSGABE Nr. 4 Mai - Juni 2007

Emirates Germany Business Summit
Bilateraler Wirtschaftsgipfel in Frankfurt

Vom 8. bis 10. Mai 2007 findet in Frankfurt am Main das Emirates Germany Business Summit zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder statt. Bereits zum vierten Mal treffen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien in Deutschland, um sich in Seminaren, Workshops und Podiumsdiskussionen über Chancen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen.

Nach erfolgreichen Veranstaltungen in Essen und München präsentiert sich in diesem Jahr erstmals Frankfurt als Gastgeber. Die Mainmetropole gilt als deutsches Finanz- und Handelszentrum und freut sich auf hochrangige Besucher aus dem In- und Ausland. Neben der emiratischen Wirtschaftsministerin Sheikha Lubna Bint Khalid Al Qasimi haben sich der hessische Ministerpräsident Roland Koch und Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth angekündigt. Auf besonderes Interesse von deutscher Seite stoßen die emiratischen Aussteller aus den Wachstumsbranchen Logistik, Immobilien, Tourismus und Telekommunikation. Deutschland präsentiert sich mit innovativer Technologie, Know-how und Expertenwissen als Marktführer in vielen ingenieurwissenschaftlichen Bereichen und hofft auf lukrative Aufträge aus dem boomenden Wüstenstaat.  
Die deutsch-emiratischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich positiv, und seit der ersten Veranstaltung dieser Art im Jahre 2004 hat sich das Handelsvolumen fast verdoppelt. Von deutscher Seite werden vor allem Maschinen und Autos aus dem Luxussegment eingeführt, während es bisher jedoch kaum Direktinvestitionen aus Deutschland in den VAE gibt. Dennoch wagten bereits mehr als 600 vorwiegend klein- und mittelständische deutsche Unternehmen den Schritt in die VAE und ließen sich mehrheitlich in den zahlreichen Freihandelszonen nieder.

Die Tourismusbranche der VAE verzeichnet eine jährliche Zuwachsrate von 15 Prozent. Im letzten Jahr kamen allein 6,3 Millionen Besucher nach Dubai. Darf man den ambitionierten Plänen Dubais Glauben schenken, so werden bis 2010 zehn Millionen Gäste erwartet, bis 2015 sogar 40 Millionen. Deutschland ist dabei ein wichtiger Markt für die Branche. Die Konferenz „Emirates-Germany Business Summit“ in Frankfurt ist eine ideale Plattform für die Tourismusbehörden von Abu Dhabi, Dubai und Sharjah. Sie nutzen den Aufenthalt in Deutschland, um ihr Land zu repräsentieren und zu bewerben. Während des dreitägigen Konferenzprogramms können Tourismus-, Gesundheits- und Ausbildungsfragen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten diskutiert werden. Das Treffen soll zum Ideenaustausch genutzt werden. Die Messe gibt einen guten Überblick über mögliche Aktivitäten; sowohl deutsche Investoren als auch Aussteller aus den VAE gewähren Einblicke in die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. So reihen sich große emiratische Immobilienmakler wie Al Fajer Properties neben Finanzinstituten wie der Dresdner Bank aus Deutschland ein.
Anlässlich einer Pressekonferenz während der ITB in Berlin, der weltgrößten Tourismusmesse, betonte Abdul Salam Al Madani, Präsident der Index Holding Dubai, die Bedeutung der Veranstaltung: „Das Emirates-Germany Business Summit ist in Europa die einzige regelmäßig stattfindende Messe für den Wirtschaftsaustausch mit den VAE – auch das unterstreicht eindrucksvoll die zentrale Bedeutung des deutsch-emiratischen Verhältnisses. Die VAE sind eine der dynamischsten Volkswirtschaften der Welt: Im Jahre 2006 betrug das Wirtschaftswachstum 23 Prozent. Für Deutschland sind die Emirate inzwischen der wichtigste Handelspartner in der Arabischen Welt. “

Tickets für die Veranstaltung im Forum der Messe Frankfurt kosten EURO 50,00 für alle drei Tage. Ausführliche Informationen gibt es unter www.epforum.ae

Emirat Sharjah – mit Blick auf Deutschland

Neben der großen Zahl an Ausstellern aus den VAE während des Emirates-Germany Business Summit präsentiert sich Sharjah in diesem Jahr sehr stark. Die Regierung  hat besonders in den infrastrukturellen Aufbau des Emirats investiert, so versucht sie die Attraktivität für internationale Investoren und Wirtschaftsunternehmen zu steigern. Immerhin hat das Emirat schon jetzt viel zu bieten: Der internationale Flughafen von Sharjah liegt nur 15 Kilometer von dem Stadtzentrum entfernt und bietet modernste Annehmlichkeiten kombiniert mit traditionellem islamischem Design. Selbst die renommierte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat den Flughafen von Sharjah zu ihrem regionalen Umschlagplatz im Luftfrachtgeschäft gemacht. Air Arabia, die erste Billigfluglinie im Nahen Osten, wurde 2003 in Sharjah gegründet. Zielsetzung ist, einen schnellen und einfachen Zugang zur gesamten Region zu ermöglichen.
Außerdem weist sich das Emirat durch eine strategisch günstige Lage aus, es erhält durch den direkten Seezugang zum Golf von Oman und dem Arabischen Golf eine optimale Lage für den Schiffsverkehr. Sharjah ist im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Dreh- und Angelpunkt der Region geworden. Mittlerweile wird der Großteil des See- und Flugfrachtverkehrs der VAE über das Emirat abgewickelt.
Die beiden Freihandelszonen haben dazu beigetragen, dass sich immer mehr ausländische Unternehmen ansiedeln. Außerdem verzeichnet Sharjah einen deutlichen Zuwachs an europäischen Investoren und Unternehmern.
Das drittgrößte Emirat ist außerdem als kulturelles Zentrum der VAE bekannt. Sharjah, eine Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern, verweist stolz auf eine  Vielzahl  kultureller Projekte zur Förderung und Wahrung des kulturellen Erbes der Region.
Sharjah Expo Center wurde 1976 gegründet und seit seiner Eröffnung für verschiedene Anlässe genutzt. Als Messe-, Kongress- und Unterhaltungszentrum des Nahen Ostens kommen immer wieder internationale Künstler in die Region und nutzen die Möglichkeiten, die ihnen gerade in Sharjah zur Verfügung stehen. Mittlerweile ist das Emirat weltweit als Ausrichter einer großen internationalen Buchmesse sowie der Kunstmesse Sharjah International Art Biennial bekannt.
Wahrzeichen der Stadt sind die beiden überdachten Souqs und eine Vielzahl malerischer Moscheen. Die Wiederherstellung des alten Teils von Sharjah mit dem Sitz vieler prominenter Familien der Stadt begann in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Heute sind die Häuser im historischen Gebiet für die Öffentlichkeit zugänglich und vermitteln das Leben am Golf vor circa 200 Jahren. Seine Hoheit Sultan Bin Mohammed Al Qassimi, Herrscher von Sharjah, stellte seine persönliche Kunstsammlung mit wertvollen Gemälden und historischen Landkarten dem Kunstmuseum in Al Shuwaiheen zur Verfügung.
In den letzten Jahren gelang es Sharjah, sich erfolgreich als erstklassiges Touristenziel zu vermarkten. Der Besucher findet Hotels der Spitzenklasse und ein großes Freizeitangebot, das von Einkaufsmöglichkeiten im Souq über Wüstensafaris bis hin zum Tauchsport reicht. Im letzten Jahr haben mehr als 1,3 Millionen Besucher Sharjah als Urlaubsziel gewählt und in einem der über 70 Hotels oder Hotelappartements die arabische Gastfreundschaft genossen. Das Emirat präsentiert sich auf zahlreichen internationalen Veranstaltungen und gewann in diesem Jahr den Preis des besten Ausstellers aus der Region des Nahen Ostens während der ITB in Berlin.
Im Gespräch mit seiner Exzellenz Scheich Sultan Bin Ahmed Bin Sultan Al Qassimi, Vorstand der Sharjah Commerce & Tourism Development Authority, sprach DiscoverME über die Zukunftsaussichten des Emirates und die Zusammenarbeit mit Deutschland.

Welche Rolle spielt Deutschland als Wirtschafts- und Kulturpartner?
Besonders im Wirtschaftsbereich spielt Deutschland eine bedeutende Rolle, denn die wirtschaftlichen Beziehungen begannen schon vor langer Zeit. Wir sind stolz darauf, dass der regionale Frachtverkehr der Lufthansa über Sharjah abgewickelt wird. Viele weitere deutsche Unternehmen haben Handelsbeziehungen zu Sharjah, selbst mein Vater hat einen deutschen Partner.

Mit welchen Mitteln steigern Sie die Attraktivität Sharjahs für internationale Unternehmen?
Sharjah hat das größte Industriegebiet des Nahen Ostens. Wir liegen sehr zentral zu jeder größeren Stadt und sehr nahe an Dubai. Sharjah hat zwei Seezugänge, was besonders für Handelsgeschäfte wichtig ist. Die Ostküste bietet Seetiefe, was bedeutet, dass große Schiffe von dieser Seite den Hafen ansteuern können. Außerdem wurden die Freihandelszonen „Airport Free Zone“ und „Hamriyah Free Zone“ gegründet, um ausländische Investoren anzuziehen.

Sharjah nimmt regelmäßig an internationalen Veranstaltungen teil. In diesem Jahr waren Sie Aussteller während der ITB in Berlin, und nun nehmen Sie an dem Kongress „Emirates-Germany Business Summit“ teil. Ist Deutschland ein bevorzugter Wirtschaftspartner?
Aufgrund unserer langen wirtschaftlichen Beziehungen ist Deutschland für uns ein wichtiger Partner  geworden. Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten und weiter zu vertiefen. Deshalb nehmen wir diese Veranstaltungen wahr.

Es ist allgemein bekannt, dass die Deutschen das Reisen lieben. Was macht gerade Sharjah als Urlaubsziel so attraktiv?
In Sharjah legen wir großen Wert auf Kultur und wir versuchen, islamischeTraditionen zu wahren. In derzeit 16 Museen wird die Kultur und Geschichte der Region ausgestellt und viele weitere werden bald hinzukommen. Zudem wurde vor wenigen Monaten bekannt gegeben, dass in Sharjah ein großes Sportzentrum gebaut wird. Außerdem bietet gerade die Wüste viele Abenteuer. Es gibt Möglichkeiten für Bergsteiger, Tauchgänge an beiden Küstenabschnitten sind machbar – sie gelten als Paradies für Tauchbegeisterte. Viele neue Hotels der Spitzenklasse werden den Besuchern schon bald zur Verfügung stehen. Eine neue Straße nach Khor Fakkan befindet sich im Bau, gerade dort finden Sie wunderschöne Strände und ein ideales Tauchgebiet. Für uns ist dies der schönste Platz in den gesamten VAE. Auf den neuen Straßen erreichen sie ihr Ausflugsziel in einer Stunde, wenn Sie von Sharjah starten. Was auch immer Urlauber suchen – sie finden es in Sharjah.

Haben sie jemals Deutschland besucht?
Ja, ich war in diesem Jahr in Berlin und besuchte die ITB. Leider war es nur ein kurzer Aufenthalt, doch ich liebe diese Stadt und möchte mir gern die Museumsinsel ansehen. Wir versuchen, Kunstaussteller aus Deutschland und Sharjah miteinander in Verbindung zu bringen. Diskussionen über die Umsetzung des Projekts sind in vollem Gange. Außerdem hoffe ich, im Mai während des „Emirates-Germany Business Summit“ nach Frankfurt zu kommen.