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AUSGABE Nr. 4 Mai - Juni 2007

Privatschulen in den VAE
Kostspielige Ausbildung ohne internationalen Abschluss?

Die Vereinigten Arabischen Emirate beherbergen als Transitland eine Großzahl an internationalen Gastarbeitern und deren Familien. Entschließen sich Eltern mit schulpflichtigen Kindern die nächsten Jahre in den VAE zu verbringen, stehen sie häufig vor dem Problem, aus dem großen Schulangebot die richtige Schule zu wählen. Neben dem bekannten deutschen Schulsystem können die Sprösslinge jedoch auch internationale Einrichtungen besuchen. Die Möglichkeiten sind groß – doch sollten Kosten und Qualität des Lehrangebots gründlich geprüft werden.

Entscheidend für die Wahl der jeweiligen Schule sind das Alter, die Begabung und die Fremdsprachenkenntnisse des Kindes. Die Aufenthaltsdauer der Familie in den VAE ist zu berücksichtigen, sie ist für eine spätere Schuleingliederung der Kinder in Deutschland ausschlaggebend. Im Vorfeld können sich Eltern über die Anerkennung der in den VAE möglichen Abschlüsse informieren. Die Zeugnisanerkennungsstelle der deutschen Kultusministerien erteilt darüber Auskunft.
Bei der Auswahl der Lehranstalt sollte auf die Schuldauer geachtet werden. Einige internationale Schulen in den VAE bieten ihren Unterricht nur bis zur zehnten Klasse an. Der anstehende Schulwechsel kann sich als kompliziert herausstellen und ist  vom Sprachtalent des Kindes abhängig, da internationale Abschlüsse  hauptsächlich von englischsprachigen Schulen angeboten werden. Entscheiden sich Eltern für einen Schulwechsel, müssen übersetzte und beglaubigte Zeugnisse sowie die Geburtsurkunde und häufig auch ein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden. Genaue Informationen über die benötigten Dokumente liefern die einzelnen Schulen.
Zu beachten ist, dass aus Deutschland bekannte Ausbildungseinrichtungen wie Berufschulen in den VAE fehlen und eine alleinige Rückkehr minderjähriger Kinder in das Heimatland häufig nicht möglich ist. Gehört ein Kind der Gruppe lernauffälliger oder lernbehinderter Schüler an, so gibt es kein ausgebildetes Fachpersonal, das eine optimale Betreuung gewährleisten kann. Ein Sonderschulangebot ist so gut wie nicht vorhanden.
Anders als in Deutschland üblich besuchen schulpflichtige Kinder im Ausland Privatschulen. Diese sehr hochpreisigen Institute und alle Folgekosten werden nur bedingt von den Arbeitgebern bezahlt. Entscheiden sich Familien für eine internationale Schule, so ist die Lehrsprache zumeist Englisch. Kinder können diese Schulen nach bestanden Aufnahmetests besuchen. Deutsch wird selten als Fremdsprache angeboten, doch ist privater Deutschunterricht möglich, meist jedoch sehr kostspielig.

Im Fragenkatalog wurden die meistgestellten Fragen zusammengefasst und können zukünftig als Richtlinie oder Leitfaden genutzt werden. Die Angaben der gewählten Schulen sollen aufzeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Lehranstalten aufgebaut sind. Um einen allgemeinen Überblick zu erhalten, sollten Eltern in Eigenrecherche alle für sie interessanten Institute studieren und die für sie nötigen Informationen
sammeln.

Die in der Auflistung aufgeführten Schulen geben einen Einblick in die verschiedenen Lehreinrichtungen in Abu Dhabi und Dubai, sie sind jedoch nicht als Empfehlungen zu verstehen. Einen weitaus größeren Überblick über die emiratische Schullandschaft gibt der aktuelle „UAE eduguide 2007 / 2008“.