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AUSGABE Nr. 19 November - Dezember 2009

Dem Himmel ganz nah
Der Burj Dubai wird eröffnet

818 Meter. Das ist die magische Zahl, welche seit Monaten durch die Medien geistert und angeblich ist es die Zahl, die angibt, wie hoch der Burj Dubai nun tatsächlich ist. Bauherr „Emaar“ wollte die Zahl weder dementieren noch bestätigen. Genau wie den offiziellen Eröffnungstermin, der - so heißt es - auf den Nationalfeiertag der VAE, den 2. Dezember, fallen soll.

Von Emaars Seite war bis Redaktionsschluss nur zu hören, dass der Turm wie geplant noch dieses Jahr eröffnet werden soll. Der ursprünglich von vielen erwartete Eröffnungstermin am 9. September wurde verschoben – ohne allerdings ein konkretes Datum zu nennen. All das aber sind Nebensächlichkeiten, wenn man sich mit dem Bauwerk näher beschäftigt. Ein Turm, der bislang schon sämtliche Rekorde gebrochen hat – ganz egal, wie die endgültige Höhe nun ausfallen mag. Er ist das höchste Bauwerk weltweit, hat das höchste Dach und die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt. Nur die Aussichtsplattform des Shanghai World Financial Centre ist mit 474 Metern über der Erdoberfläche noch höher. In einer Pressemitteilung heißt es, „At The Top“ sei Emaars Antwort auf den immerwährenden Ehrgeiz der Menschheit, immer wieder neue Horizonte zu erschließen – höher, schneller und weiter.

Thomas Dempsey, General Manager des Burj Dubai, versichert, dass „At The Top”  ein unvergessliches Erlebnis für alle Besucher werden wird. Eine noch nie erlebte Erfahrung. „Das beginnt schon beim Empfang in der Dubai Mall und der Reise hinüber zum Burj Dubai bis hinauf in den 124. Stock in einem Doppeldecker-Aufzug.” 45 Minuten werde so ein Ausflug durchschnittlich dauern, sagt Dempsey. Allerdings könne jeder Besucher das Erlebnis noch individuell ausweiten durch interaktive Features. Die Reise aufs Dach der Welt, zum „At The Top“, beginnt in der Dubai Mall. Dort können die Besucher ihr Ticket in einem futuristischen Foyer kaufen, das neben einem Modell des Turmes auf riesigen LED-Anzeigen das Design präsentiert. Auf ihrer Reise werden die Besucher von arabischer Musik, vermischt mit zeitgenössischen Sounds, begleitet. Ein 65 Meter langer Rollsteig transportiert sie dabei von der Mall hinüber zum Burj Dubai – allein dieser Abschnitt des Ausflugs, betitelt mit dem Namen „Dubai damals und heute“ sei schon einzigartig und bereite die Besucher auf eine audio-visuelle Zeitreise vor. Gestoppt wird kurz an einem Aussichtspunkt, dem Burj Dubai Skylight, der den Besuchern einen ersten Eindruck der imposanten Struktur vermittelt. Weiter geht es mit dem nächsten Abschnitt „Von der Vision zur Wirklichkeit“: Der Weg zu den Aufzügen zeigt die Entstehung des Turms. In den Aufzügen bewegt man sich dann mit  zehn Metern pro Sekunde aufwärts. Die Fahrt zum 124. Stock beträgt in etwa 60 Sekunden. Wenn sich die Türen der Aufzüge öffnen, werden die Besucher mit einem Rundumblick durch deckenhohe Glasfenster begrüßt. Mutige können sich auch nach draußen auf die Außenterrasse trauen. Bis zu 100 Kilometer weit soll man an klaren Tagen sehen können.
Das Prestigeobjekt des Emirats soll aber nicht nur Besucher auf die Aussichtsplattform locken, sondern zum Zentrum eines neuen Stadtteils werden: Burj Dubai Downtown. Schon jetzt ein Viertel, das sich in Dubai höchster Beliebtheit erfreut.

Das Wettrüsten um den höchsten Turm der Welt erfreut sich übrigens auch großer Beliebtheit, und zwar seit langer Zeit. Schon 1913 hatte das 241 Meter hohe Woolworth-Building in New York diesen Eifer entfacht, welches 17 Jahre lang als das höchste Gebäude galt. Übertroffen wurde es 1930 vom Chrysler-Building (319 Meter) und nur ein Jahr später vom Empire State-Building mit 381 Metern. Das wiederum wurde nach vierzig Jahren vom World Trade Center mit 417 Metern Höhe und weitere zwei Jahre später vom Sears Tower (442 Meter) in Chicago bezüglich seiner Rekordhöhe entthront. In den Wettbewerb um das höchste Gebäude mischten sich in den darauffolgenden Jahren auch die Asiaten ein. Nach den Petronas Towers in Kuala Lumpur (452 Meter) entstand 1997 in Taiwan der Taipeh 101 mit 508 Metern. Alle sind jedoch Miniaturen, wenn man nun den Burj Dubai mit seinen vermutlich 818 Metern dagegensetzt.

Zahlen und Fakten zum Burj Dubai:
Bauzeit: 2004 – 2009
Architekt: Adrian Smith
Höhe: voraussichtlich 818 Meter
Bewohnbare Etagen: 162
Aussichtsplattform: im 124. Stock
Aufzüge: 54
Geschossfläche: 517.240 Quadratmeter
Kosten: rund 1,5 Milliarden Euro