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AUSGABE Nr. 20 Januar - Februar 2010

„Orient meets Occident“
Interkulturelles Kunstprojekt in Abu Dhabi

Vom 2. bis 8. Februar 2010 findet im Armed Forces Officers Club in Abu Dhabi die Kunstausstellung „Orient meets Occident“ statt. Die interkulturelle Ausstellung ist das ehrgeizige Projekt eines deutschen Organisationsteams mit dem Ziel, Künstler aus dem Morgen- und dem Abendland zusammenzubringen und den kulturellen Austausch zu fördern.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung  wurde der Dialog innerhalb der Kunstszene in der emiratischen Haupstadt angeregt und so konnten Seine Hoheit Scheich Nahyan Bin Mubarak Al Nahyan, Minister für Wissenschaft und Höhere Bildung, und Hoda Kanoo, Gründerin  der „Abu Dhabi Music and Arts Foundation“, als Schirmherren und Förderer von „Orient meets Occident“ gewonnen werden. Das Team um Bouchra Nagla - langjährige Mitarbeiterin der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft - und die Dolmetscherin Amelie Nassir sind fasziniert von der multikulturellen Gesellschaft in Abu Dhabi. Mit der Ausstellung wollen sie einen aktiven Beitrag zum Verständnis zwischen Orient und Okzident leisten: „Der Gedanke, Künstler aus verschiedenen Kulturkreisen miteinander ausstellen zu lassen, spiegelt unsere Absicht wieder, eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen. Trotz der Vielfalt an Motiven, Farben und Techniken sollen vor allem auch Gemeinsamkeiten identifiziert werden.“
Feuer gefangen für das Kunstprojekt haben auch Diplom-Betriebswirtin Silke Kaufmann und Senior Marketing und Sales Consultant Lilli-Dagmar Otto, die „Orient meets Occident“ in Sachen Finanzierung und Marketing unterstützen. In juristischen Fragen steht der Rechtsanwalt Dr. Oskar Schuster mit Rat und Tat zur Seite, der ebenfalls sofort von dem Vorhaben des Teams begeistert war.
Teilnehmende Künstler sind Karima Al Shomely (VAE), Emad Bechara (Libanon), Markus Schlee (Deutschland), Susanna Llado (Spanien), Benedikt Steinmetz (Deutschland) und J.J. Tebrake (Deutschland, Kanada, VAE).
Den Besucher erwartet eine einzigartige Auswahl von Kunstwerken und Installationen, welche bisher noch nicht in den Emiraten ausgestellt wurden. Als Rahmenprogramm finden u.a. Seminare mit den Studentinnen des Petroleum-Instituts von Abu Dhabi statt, auf denen Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Kulturen herausgearbeitet werden sollen. Ziel der Workshops ist auch die Auseinandersetzung mit universalen Gefühlen wie Liebe, Enttäuschung, Glücksgefühl und Trauer. Die Studentinnen sollen angeregt werden, ihre Zukunftsvisionen künstlerisch durch das Gestalten eines eigenen Kunstwerks darzustellen, welches im Anschluss in die Ausstellung integriert wird. Eine Verschmelzung beider Kulturen auf musikalische Art wird durch die Interpretation westlicher Stücke auf der Oud vollzogen, einem typisch orientalischen Musikinstrument, das als Vorläufer der mittelalterlichen abendländischen Laute gilt. Die Veranstalter fiebern voller Vorfreude der Vernissage am 2. Februar entgegen: „Wir hoffen, mit ‚Orient meets Occident‘ ein für Abu Dhabi ureigenes Thema anzusprechen: Be Orient – Be Occident – Be Abu Dhabi!“

Künstlerportraits:
Der Künstler JJ Tebrake verbrachte 13 Jahre seines Lebens in Abu Dhabi und verließ den Nahen Osten zwecks Studiums am Ontario College of Art and Design in Toronto, Kanada. Er engagierte sich zuletzt bei einem Studentenprojekt an der Ryerson University und wurde schließlich für die Teilnahme am New Yorker Filmfestival akzeptiert. Seit seiner Rückkehr nach  Abu Dhabi arbeitet er weiterhin an Kurzfilmprojekten und an Werken für den Galerieverkauf oder erfüllt Auftragsarbeiten.

Markus Schlee lebt und arbeitet in München und Rom. Er ist seit 1984 bei zahlreichen Ausstellungen in Italien, Frankreich, Rumänien, Ungarn oder den USA vertreten und führt Auftragsarbeiten in Ländern wie Kanada oder Südafrika aus.

Die aus Barcelona stammende Malerin Susanna Llado lebt zur Zeit in Abu Dhabi. Sie studierte Philosophie und arbeitete viele Jahre als Journalistin. Sie begeistert sich für abstrakte Arbeiten und will durch außergewöhnliche Formen das Auge des Betrachters anregen.

Der deutsche Künstler Benedikt Steinmetz lebt und arbeitet in Saarbrücken. Er setzte sich  erstmalig 1977 mit der Fotografie auseinander, musste aber seine 1980 begonnene Ausbildung im Bereich „Technische Fotografie“ abbrechen, da er eine Allergie gegen Fotochemikalien hatte. Mit dem Aufkommen der digitalen chemiefreien Labore konnte er sich ab 2006  erneut mit der Fotografie beschäftigen und präsentiert sich seitdem mit seinen teils humorvollen, teils tiefsinnigen Bildern der Öffentlichkeit.

Karima Al Shomely wurde in Sharjah (VAE) geboren und lebt und arbeitet auch dort. Sie schloss ihre Masterausbildung im Studiengang Fine Arts an der Chelsea University in London ab. Seit 1998 veröffentlicht sie ihre Installationen, Bilder und Fotografien in zahlreichen Museen und Galerien.

Der gebürtige Libanese Emad Bechara arbeitet seit 1994 als Innenarchitekt in Dubai. Seine Leidenschaft ist aber die Malerei und so konnte er seine Werke bereits in bedeutenden Galerien im Nahen Osten und Europa präsentieren.