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AUSGABE Nr. 27 März / April 2011

Abu Dhabi Book Fair
Ali Alsaloom präsentiert kulturellen Insider-Reiseführer für Dubai


Ägypten schreibt, der Libanon druckt und der Irak liest. Wenn vom arabischen Buchmarkt die Rede ist, fällt oft dieser Spruch. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind bisher noch sehr im Rückstand, wenn es darum geht, Bücher zu schreiben, zu drucken und zu lesen.

Die Analphabetenrate in der arabischen Welt allgemein ist erschreckend hoch. Außerdem fehlen Vertriebsstrukturen für arabische Verleger – ganz zu schweigen von Pressefreiheit. Laut eines Berichts der UNESCO aus dem Jahr 2007  sind durchschnittlich 30 Prozent der arabischen Bevölkerung Analphabeten. Fast die Hälfte aller Mädchen und Frauen, rund 43 Prozent, können weder lesen noch schreiben. Während die Alphabetisierungsrate in den reichen Golfstaaten wie den VAE und Saudi-Arabien bei 90 bzw. 85 Prozent liegt, können in Marokko nur 55 Prozent und in Ägypten nur 66 Prozent der Bevölkerung lesen und schreiben.  Aus diesem Grund  lancierte der Regent von Dubai, Seine Hoheit Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, im Jahr 2007 mit „Dubai Cares“ die größte Bildungskampagne im arabischen Raum. Ziel ist es, einer Million Kindern in armen Ländern Zugang zu Bildung zu verschaffen. Bisher wurden durch Dubai Cares über 910 Millionen US-Dollar gesammelt.
Das Buch als Alternative zu Computer und Fernseher zu promoten, gehört auch zu den Zielen der Abu Dhabi Book Fair, die vom 15. bis 20. März im Abu Dhabi National Exhibition Centre stattfindet. Mehr Menschen für Bücher zu begeistern, ist keine einfache Aufgabe – das wissen die Organisatioren, die bei KITAB mitarbeiten. KITAB - das arabische Wort für „Buch“ - ist ein Gemeinschaftsprojekt der Frankfurter Messe und der Kulturbehörde Abu Dhabi und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Buch-und Verlagswesen in den VAE zu fördern. Die Buchmesse in Abu Dhabi soll nicht nur Leseratten ansprechen, sondern auch arabischen und internationalen Verlegern eine Plattform zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch bieten.
In Abu Dhabi wird auch der emiratische Autor Ali Alsaloom vertreten sein, um sein neuestes Buch zu präsentieren. „Wenn mich jemand fragt, wann ich das letzte Mal etwas zum ersten  Mal gemacht  habe, ist die Antwort meist ganz einfach: Gerade eben.”, scherzt Ali Alsaloom und präsentiert einen ersten Probeabzug seines neuesten Buches „ Ask Ali:  A guide to Dubai”. Sein erstes Buch, die englische Ausgabe des Minireiseführers über Abu Dhabi, hat der Kolumnist und interkulturelle Experte  im vergangenen Jahr mit großem Erfolg auf den Markt gebracht. Über 12.000 verkaufte Exemplare und erfolgreiche Auftritte auf internationalen Buchmessen in Abu Dhabi und Frankfurt ermutigten zu mehr – einem Insider-Reiseführer über  Dubai, einer erweiterten englischen Neuauflage von „Ask Ali: A Guide to Abu Dhabi” und Ausgaben in arabischer, deutscher, chinesischer und koreanischer Sprache.  Der Weg von der Idee bis zum gedruckten Buch im Buchladen ist lang: „Es war spannend und nach dem Schreiben fing die Spannung eigentlich erst so richtig an. Es hieß, den Vertrieb zu organisieren, eine Webseite für die Bücher zu gestalten bis hin zum Entwerfen einer Serie von „Ask Ali“ - Artikeln sowie der notwendigen Barcodes, um auch den Verkauf zu ermöglichen.“, äußert Ali dazu.
Sein kultureller Insider-Führer für Dubai wird seinen ersten öffentlichen Auftritt auf der Internationalen Buchmesse in Abu Dhabi haben. Auf dieser Buchmesse gibt es Alis „Psst…”- Insider-Tipps nicht nur in gedruckter Form, sondern auch live mit Buchpräsentationen und Signierstunden. Am Eröffnungstag der Buchmesse ist Ali ab 17:30 Uhr der erste Gast auf dem „KITAB-Sofa“ und am 19. März gibt es ab 17:30 Uhr eine „Ask-Ali-live” Präsentation im Dialogforum, bei der die Besucher Gelegenheit haben, endlich einmal die Fragen loszuwerden, die sie einem Emirater schon immer gern stellen wollten. Mit seiner Internetplattform „ask-ali.com”  hat sich Ali Alsaloom  vor vier Jahren in absolutes Neuland begeben und den Sprung aus der sicheren Position eines Beamten ins kalte Wasser der beruflichen Selbstständigkeit gewagt. Unterstützung bekam er vom „Khalifa Fund“, der Emirater mit  innovativen Geschäftsideen beim Weg in die Selbstständigkeit mit Beratung und günstigen Krediten unterstützt.  Alis Idee war es, eine Firma zu gründen, die sich ausschließlich einem  Ziel verschreibt: die Kultur und Tradition der Region zu bewahren und denen aus erster Hand zu vermitteln, die hier als Ausländer leben, Geschäftsbeziehungen aufbauen wollen oder als Touristen zu Besuch kommen.  Und dass ihm das gelungen ist, beweist nicht nur die Nachfrage nach seinen Publikationen, sondern auch die Ehrung mit dem „Business Award des Khalifa Fund“, den Ali Alsaloom 2010 von Seiner Hoheit Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, dem Kronprinzen von Abu Dhabi, verliehen bekam.

[HM, ASP]