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ISSUE No. 15 March - April 2009

Wenn Träume in den Himmel wachsen
Für viele deutsche Mittelständler ist der Burj Dubai ein Millionengeschäft

35 Millionen Besucher aus der ganzen Welt werden jährlich erwartet, um nach seiner noch in diesem Jahr geplanten Fertigstellung den höchsten Turm der Welt zu bestaunen: den Burj Dubai. Der Turm der Superlative hat bislang schon sämtliche Rekorde gebrochen: das höchste Bauwerk, die höchste genutzte Etage, das höchste Dach und die höchste Aussichtsplattform.

Ende vergangenen Jahres wurde der Rohbau abgeschlossen und am 9. September 2009 soll der Turm eröffnet werden. Bauträger „Emaar“ wollte dieses Datum allerdings nicht bestätigen. Genauso wenig wie die endgültige Höhe. Gerüchteweise ist von 818 Metern die Rede, „Emaar“ nennt aber eine momentane Höhe von 780 Metern. Nur die Anzahl der Etagen ist der Emaar-Sprecherin, die namentlich nicht genannt werden möchte, zu entlocken. Nach Fertigstellung habe der Turm über 160 Etagen mit einer öffentlichen Aussichtsplattform im 124. Stock. Erreicht werden können die Stockwerke mit insgesamt 54 Aufzügen, einige davon sind mit bis zu 36 Stundenkilometern unterwegs, legen also zehn Meter pro Sekunde zurück. Über eine Milliarde Euro hat der Bau des Turmes laut Aussage von „Emaar“ gekostet. Genaue Zahlen wollte sie aber nicht nennen. Insider sprechen sogar von 1,6 Milliarden US-Dollar. Noch arbeiten jedenfalls täglich 7.500 Arbeiter auf der weltgrößten Baustelle. Der Turm hat geschätzte 4.000.000 Quadratmeter an Fläche, bezigen auf alle Geschosse. Bis zur achten Etage reicht künftig das Armani Hotel und auf der neunten bis zur 16. Etage befinden sich die Armani Residences. Die Stockwerke 19 bis 37, 45 bis 72 sowie 78 bis 108 werden Heimat für die Burj Dubai Residences und auf den Etagen 112 bis 121 sowie 125 bis 151 gibt es die Burj Dubai Corporate Suites.

Der Burj Dubai ist aber nicht nur für das Emirat Dubai ein Prestige-Objekt, sondern auch für viele deutsche Firmen. Für einige sogar der größte Auftrag in ihrer  Firmengeschichte. Noch nie wurde Beton in solche Höhen gepumpt,  so viel exklusives Parkett verlegt oder wurden derart große Mengen bestellt. Allein der Sanitärhersteller „Duravit“ aus Bad Homburg liefert knapp 4.000 WCs und Bidets sowie mehr als 1.600 Bade- und Whirlwannen für den Turm.

Wie viele deutsche Unternehmer – überwiegend Mittelständler – am Bau des Turmes beteiligt waren, war nicht in Erfahrung zu bringen.. Die Qualität der deutschen Baumeister aber wird hoch geschätzt. „Deutsche Firmen genießen hier in der Region einen ausgezeichneten Ruf, insbesondere für die Qualität ihrer Produkte, den zuverlässigen Service, die Pünktlichkeit und den ausgezeichneten Kundendienst“, sagt die Emaar-Sprecherin.

Einige der deutschen Mittelständler haben wir in einem Interview zu ihrer Beteiligung am Bau befragt. Die oberbayerische Firma „Bauer“ mit Sitz in Schrobenhausen war das einzige Unternehmen, das die Fragen nicht beantwortet hat. Der Firma wurde vertraglich untersagt, über das Projekt zu sprechen.